Mit German Vote ist ein Podcast über Verbraucherthemen der EU machen. Denn: Diese beeinflussen unser aller Alltag – sehr direkt. In der Rubrik Brüssel Blues bzw. Straßburg Blues beschreibe ich dabei, was mir so an Atmosphärischem auf meinen Reisen nach Brüssel und Straßburg passiert. Und da ich noch nie in Straßburg und im EU-Parlament in Straßburg war, gibt es hier eine kleine Reportage über meinen ersten Besuch dort.
Neue Episoden erscheinen immer zur Mitte des Monats, am 2. Montag im Monat in deutsch (kenntlich gemacht durch ein [de]). Eine Woche später, also am 3. Montag im Monat gibt es dann die gleiche Folgen in englisch (kenntlich gemacht an dem [en] im Titel). Sie ist nicht exakt identisch zur de-Folge, aber nahezu.
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Transkription:
Geräusche
So hört sich Straßburg morgens um 8 Uhr an, vielleicht wie jede andere größere Stadt.
Dies ist eine Episode meines Podcasts German Vote aus der Rubrik Brüssel Blues bzw. Straßburg Blues. Hier geht es um Atmosphärisches, die Stadt, die Menschen, die Gefühle.
Geräusche
Und so hört sich die Straße vor dem Europäischen Parlament in Straßburg an, auch nicht anders als sonst wo auf der Welt. Das Parlament befindet sich dort in der Allee du Printemps und es ist schon ein sehr prägender Bau. Das EU-Parlament befindet sich in einem gut sichtbaren futuristischen Gebäude nach Plänen des französischen Büros Architekturstudio Paris, die aus einem internationalen Architekturwettbewerb als Sieger hervorgegangen sind. Und es erinnert in seiner Gestaltung an einen Bumerang. 1999 wurde es nach fünfjähriger Bauzeit eröffnet.
Thilo Kunzemann, Pressesprecher des EU-Parlaments sagt dazu:
„Die wollten ein Symbol für diesen harten Kampf um die europäische Einheit, dieses gemeinsame Ringen um die besten Kompromisse und das haben sie versucht im Haus auf verschiedene Art und Weisen darzustellen. Und der zentrale Teil ist dieser Graben, der das zentrale Gebäude des Parlaments in zwei Teile zerteilt. Man sieht unten große schwarz-graue Schieferplatten. Sieht fast aus wie ein steinerner Fluss, aus dem heraus Schlingpflanzen an die Decke wachsen. Auf der einen Seite ist der Plenarsaal, auf der anderen Seite sind Büros, viele Sitzungsräume. Und das Ganze wird verbunden von filigranen Glasbrücken.
Diese Brücken symbolisieren den Versuch des Parlaments, die verschiedenen Gräben, die es in Europa immer gab, immer noch gibt, zu überbrücken, die Sprachgrenzen, die kulturellen Grenzen zwischen Ost und West, die politische Grenze, die es lange gab, da kann man ganz viele Sollbruchstellen finden in Europa, an denen gearbeitet werden muss und das soll das so ein bisschen symbolisieren.“
Irren durch die Gänge des EU-Parlaments
Geräusche
Und das bin ich, wie ich durch das Gebäude irre. Eine Bauwebsite hat das Parlamentsgebäude mal als „Labyrinth der Säle“ bezeichnet. Und tatsächlich muss ich sehr verwirrt aussehen, wenn ich hier so durch die Gänge laufe. Vor mir, hinter mir und an den Seiten von mir laufen unglaublich viele Menschen in schönen Anzügen und Kostümen zielstrebig in eine der vielen möglichen Richtungen. Und manchmal folge ich Ihnen einfach ein paar Meter, um dann doch lieber noch mal verwirrt stehen zu bleiben. Mit meiner Pressekarte öffne ich gelegentlich irgendwelche Schranken, habe jedes Mal Angst, dass es nicht weitergeht oder ich irgendetwas falsch mache. Gerade bei der ersten Schranke ganz am Anfang denke ich, die kann sich jetzt doch unmöglich öffnen. Macht sie aber.
Oder ich begebe mich in einen runden gläsernen Kubus, dessen Tür sich nach meinem Eintritt schließt und dann vor mir wieder einer öffnet, um mich entweder ins Gebäude zu lassen oder wieder hinauszulassen. Und um mich herum machen das alle, als wäre es das Normalste der Welt.
Also, ziellos bringt hier nichts. Nach einer Weile und einigen Schranken weiter habe ich die Kantine des Parlaments gefunden. Die Stimmen sind hier gedämmt, aber vermutlich würde ich auch so nichts verstehen bei den 24 Amtssprachen, die hier die Parlamentarier sprechen. Französisch wäre hier im französischen Straßburg natürlich per se hilfreich. Ich kam mir gelegentlich ein paar Vokabeln aus meinem doch reichlich angestaubten Wortschatz aus dem französischen Unterricht der Schule hervor. „Merci beaucoup“, „Bonsoir“, „Au revoir“. Dafür reicht es noch, der Rest gelingt mit Hand und Fuß.
Hineingekommen in die Kantine bin ich jetzt. Aber wo ist der Ausgang? Es gibt kein Hinweisschild, so dass ich beherzt einer Frau folge, um dann auf der Treppe doch noch einmal verwirrt kehrt mache. Vorsichtshalber schreibe ich meiner Familie per Messenger, dass sie am nächsten Morgen eine Suchanfrage starten soll, falls ich bis dahin das Parlament nicht verlassen haben sollte. Doch die Treppe war richtig und da, „Sortier“. Den Schildern folge ich nun einfach und ich bin stolz auf mich. Das wirkt doch jetzt alles schon wirklich richtig schön zielstrebig.
Noch einmal muss ich durch diese runde gläserne Schleuse. Ich habe versehentlich die für die wichtigen Menschen mit dem blauen Badge angesteuert. Ich habe aber nur das Gelbe für die Presse. Ich glaube, das Blaue ist für die Parlamentarier, bin mir aber nicht sicher, weil ich dazu nirgendwo eine Info finde. Aber ein bisschen bete ich still in mich hinein. Zum Glück lässt mich dieser runde Kubus trotzdem hinein in den gläsernen Sperrbereich und auch wieder hinaus auf die Straße.
Mein erster Besuch im EU-Parlament in Straßburg.
Dies war eine Episode aus meiner Podcast-Rubrik Brüssel Blues bzw. in diesem Fall eben Straßburg Blues. Warum Straßburg? Weil hier turnusmäßig das EU-Parlament getagt hat und ich vor Ort viele Recherchen rund um Verbraucherthemen angestoßen habe.
Transparenzhinweis zur Folge des Pro-EU-Podcasts German Vote
Hier der Transparenzhinweis für diese Folge. In dieser Folge fließen Statements und Informationen des EU-Parlaments ein. Diese Statements wurden von mir im Rahmen einer Reise nach Straßburg aufgenommen. Dazu habe ich eine Reisekostenunterstützung des EU-Parlaments erhalten und habe die Dienstleistungen des EU-Parlaments für Journalisten genutzt, zum Beispiel die Aufnahmestudios in Straßburg. Natürlich haben die verschiedenen Institutionen keinerlei Einfluss auf den Inhalt und die Ausrichtung dieses Podcasts genommen.