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Podcast: Wie Produktmanagement wirklich gelingen kann (de)

Ein Unternehmen ändert die Prozesse, führt SCRUM ein und ist dann agil? Nein, sagt Rainer Collet, Mitbegründer von Value Rebels. Warum es auf viel mehr auf die richtigen Talente ankommt und auf Experimente, erklärt er in einer neuen Folge des Podcasts „Designed Innovation“. …

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Podcast: Wie der Blogger Markus Rödder Social Media nutzt (de)

Episode 22 // Blogger veröffentlichen Artikel, oft mit hoher Leidenschaft verfasst. So auch Markus Rödder. Mit einem hohen Maß an Authenzität ist er auch erfolgreich auf Social Media unterwegs. Eine Sonderfolge Social Media im Podcast Designed Innovation. …

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Ein Dach sturmsicher machen: Der Immobilienjournalist Jörg Stroisch hat darüber mehrfach Artikel geschrieben.
Ein Dach sturmsicher machen: Der Immobilienjournalist Jörg Stroisch hat darüber mehrfach Artikel geschrieben. - Foto: Canva.com

Sturm: Den Windsog am Dach bremsen

Ela verwüstete Teile Nordrhein-Westfalens zur Jahresmitte 2014, Stürme haben in den vergangenen Jahren hohe Schäden verursacht. Und besonders stark zerren die Orkane dabei an den Hausdächern, deren Sicherung wird immer wichtiger – zumal die Versicherung sonst womöglich die Bezahlung verweigert.

Dieser Beitrag wurde vom Immobilienjournalist Jörg Stroisch 2014 in unterschiedlichen Versionen über Raufeld in verschiedenen Immobilienbeilagen von Tageszeitungen der DuMont-Gruppe veröffentlicht (damals Berliner Zeitung, Frankfurter Rundschau, Kölner Stadtanzeiger/Kölnische Rundschau).

Ela verwüstete Pfingsten 2014 Teile Nordrhein-Westfalens. Noch Tage später lagen Autos zertrümmert unter Bäumen, der Bahnverkehr brach zusammen. Auf 650 Millionen Euro bezifferten die Versicherer alleine die Schäden durch diesen Sturm. In lebendiger Erinnerung ist auch immer noch der Orkan Kyrill im Januar 2007, der mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 225 Stundenkilometer übers Land fegte und den Zugverkehr lahm legte – und laut Münchener Rück Schäden im Gesamtwert von zehn Milliarden US-Dollar verursachte.

„Auch für Häuser sind mehr und höhere Schäden durch Starkwindereignisse zu verzeichnen“, beschreibt Christian Anders, Experte beim Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks. Was gesamtwirtschaftlich aufläuft, manifestiert sich für den Hausbesitzer in Schäden am Dach und Haus. Zwar sind die Windverhältnisse von Deutschland noch längst nicht mit denen in Großbritannien und den Niederlanden vergleichbar, aber sie erhöhen auch hierzulande immer mehr ihre Gewalt.

Dachklammerung ist mittlerweile Pflicht

Als Konsequenz daraus: Seit 2011 ist zum Beispiel bei Neueindeckungen des klassischen Dachziegeldachs eine Klammerung der Außenränder Pflicht, „auch der First und die Traufe müssen je nach Dachneigung, Ort und Gebäudehöhe geklammert werden“, sagt Anders. „Es gibt dafür allgemein anerkannte Regeln der Technik, auch festgehalten im Regelwerk des Dachdeckerhandwerks.“ Auch für Metalldächer oder Flachdächer mit und ohne Kiesauflast gibt es Tabellen, an denen sich die Handwerker in ihren Berechnungen orientieren.

Als Beispiel: Bei einer Windgeschwindigkeit von 80 bis 100 Stundenkilometer wirken auf einen Quadratmeter eines Daches zwischen 1,1 und 2,5 Kilonewton. Das entspricht einer Last von 250 Kilogramm an einem in der Wand befestigten Dübel. Das Eigengewicht der Dacheindeckung beträgt pro Quadratmeter aber nur etwa 40 bis 50 Kilogramm – eine Klammerung ist also einleuchtend. „Es ist unter anderem von der Art der Dachdeckung, der Lage und der Gebäudegeometrie abhängig, wie viele Klammen nun konkret eingesetzt werden müssen“, kommentiert Jürgen Lech, staatlich geprüfter Techniker/Hochbau und personenzertifizierter Sachverständiger für für Dächer und Abdichtungen aus Essen.

Dabei gibt es für den Dachdecker zwei Vorgehensweisen: Er kann sich nach den tabellarischen Empfehlungen richten oder eigene Berechnungen anstellen. „Die Tabellen gehen immer von dem sichersten Standard aus, mit dem die Norm auf jeden Fall eingehalten wird“, sagt Anders. „Bei individuellen Berechnungen ist somit die Anzahl der verwendeten Klammern geringer.“ Allerdings kostet eine solche Berechnung auch Zeit und somit Geld – „bei einem Einfamilienhaus kann es so passieren, dass die Berechnung teurer ist, als die Ersparnis“, sagt Anders. Denn die Stückpreise einer Klammer liegen nur im zweistelligen Cent-Bereich.

Altdächer sollten regelmäßig gewartet werden

Nachrüsten muss der Hauseigentümer nicht, es gilt Bestandsschutz für Altbauten. Das entbindet den Hausbesitzer aber nicht von der Wartung: Das Oberlandesgericht Hamm (Urteil vom 14.07.2010 – Az. 13 U 145/09) geht davon aus, dass er seiner Fürsorgepflicht nicht nachgekommen ist, wenn das Dach einer Windgeschwindigkeit bis 120 Stundenkilometern nicht standhält. Und Versicherungen zahlen in der Regel ab Windstärke 8. Das entspricht 63 bis 74 Stundenkilometern. „Unwissenheit schützt dabei vor Schaden nicht“, sagt der Sachverständige Lech. „Natürlich wird bei größeren Schäden überprüft, ob das Dach schon vorher schadhaft war oder erst durch den Wind geschädigt wurde“, so Lech. „Ein Dach, welches jahrelang nicht gewartet wird, kann schon vorher größere Schäden aufweisen. Dies kann Kürzungen, eine Ablehnung zur Folge haben.“ Der Experte rät dazu, das Dach regelmäßig kontrollieren zu lassen, „etwa einmal im Jahr.“

Auch einen Nachweis sollte sich darüber der Hausbesitzer ausstellen lassen, in dem auch schwarz auf weiß steht, dass eine komplette Überprüfung stattgefunden hat – und nicht etwa nur eine punktuelle Instandhaltung. „Es ist einleuchtend, dass der beste Dachdecker nicht vom einen Ende des Giebeldaches auch die andere Seite beurteilen kann“, so Lech. Der Vorteil: Fallen Schäden auf, etwa lose Dachziegel, dann kann günstig nachgebessert werden. Und außerdem kann bei der Gelegenheit auch gleich die Dachrinne gesäubert werden. Vielleicht muss aber auch irgendwann ein neues Dach her, zum Beispiel, weil der energetische Standard des Hauses verbessert werden soll.

Auswahl des Handwerkers wichtig

Immer mehrere Angebote einholen und vor Ort die Leistungen erklären lassen – das ist Standard bei der Beauftragung von allen Handwerkerleistungen, somit natürlich auch bei der Dacheindeckung.. „Ein Angebot kann dabei schon sehr aufwändig sein, etwa, wenn zusätzlich auch noch Berechnungen für eine Aufsparren-Wärmedämmung angestellt werden“, sagt Dachdecker-Experte Anders. „Manchmal stellt das der Handwerker in Rechnung.“ Allerdings muss er auf diese Kosten – die dann im Falle einer Auftragsvergabe meistens verrechnet werden – dann auch hinweisen. Natürlich wirbt Anders auch dafür, einen Innungsbetrieb zu wählen – seine Organisation ist der Dachverband dafür. Hier sei durch Weiterbildungsmaßnahmen gesichert, dass die Handwerker alle Normen kennen. Manche Landesverbände stellen auch einen technischen Berater zur Verfügung, wenn es vor Ort zu Streitigkeiten über die Leistungen kommt.

Gerade für den Laien ist und bleibt es aber sehr schwer, die Qualität der Arbeiten zu kontrollieren. Auch deshalb macht es manchmal Sinn, schon mit den Planungen einen Sachkundigen zu beauftragen. Jürgen Lech: „Als Laie muss man dem Dachdecker ein Stück weit vertrauen können, denn selbst aufs Dach steigen sollte man nicht.“ Je besser Materialien und Arbeiten dokumentiert sind, desto besser. Und gerade Laien sollten sich auch überlegen, einen Sachverständigen um die Begleitung der Maßnahmen und die Abnahme vor Ort zu bitten.

Kontaktadressen und Linktipps rund um die Dachdeckung

Hausbesitzer können sich an vielen Stellen über das Thema Sturmsicherheit informieren und finden dort auch Sachverständige und Experten – eine kleine Auswahl.

  • Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks e.V., Fritz-Reuter-Straße 1, 50968 Köln, Telefon: (0221) 398038-0, Website: https://www.dachdecker.de
  • Bundesverband öffentlich bestellter und vereidigter sowie qualifizierter Sachverständiger e. V, Charlottenstr. 79/80, 10117 Berlin, Telefon: (030) 255938-0, www.bvs-ev.de/home/
  • Bundesverband Freier Sachverständiger e.V., Ratiborweg 1, 40231 Düsseldorf, (0211) 661111, http://www.bvfs.de
  • Jürgen Lech, www.lech-sv.de: Die Website des Sachverständigen hält viele Informationen rund ums Dach bereit.

Neun Tipps zur Beauftragung eines Dachdeckers

Die Dachsanierung richtig planen: Das ist das A und O. Diese Checkliste hilft dem Hausbesitzer dabei.

  • Informationen besorgen: Je detaillierter die Ausschreibung, desto klarer ist womäglich das Angebot. Allerdings sind Laien hier mit der richtigen Formulierung schnell überfordert. Deshalb ist es sinniger, das Angebot auch als Informationsquelle zu nutzen. Die gewünschten Arbeiten und Materialien spielen da eine Rolle, Hersteller bieten hier viele Informationen im Internet.
  • Angebote einholen: Mindestens drei Angebote sollte der Bauherr einholen und dabei Vor-Ort-Besichtigungen verlangen. Wichtig auch: Den Realisierungszeitraum verbindlich festlegen.
  • Angebote gegenüberstellen: Immer sollte sich der Laie das jeweilige Angebot genau erklären lassen, aber natürlich können auch so vielleicht schon die Gesamtpreise, aber auch die Preise der einzelnen Positionen gegenübergestellt werden.
  • Referenzen überprüfen: Das beste Angebot bringt nichts, wenn am Ende die Leistung nicht überzeugt. Eine gute Kontrollmöglichkeit ergibt sich über die Überprüfung von Arbeitsreferenzen.
  • Auftrag erteilen: Dann muss die Entscheidung für einen Handwerker gefällt werden. Wer sich hier schwertut, kann und sollte die Hilfe eines Architekten oder eines Baubegleiters hinzuziehen.
  • Versicherungsschutz kontrollieren: Die Versicherungen muss über den Beginn von Dacharbeiten und Gerüstaufbau informiert werden; auch Mieter sollten darauf hingewiesenw erden, dass sie ihre Hausratversicherung informieren.
  • Arbeiten kontrollieren: Ist die Baustelle und sind die Arbeiter gesichert? – Informationen zum Arbeitsschutz bietet die Berufsgenossenschafrt. Auch eine Frage der Qualität: Werden die Materialien sauber und sicher gelagert?
  • Leistungen abnehmen und protokollieren: Das fällt dem Laien oftmals auch sehr schwer. Im Zweifel sollte das zusammen mit einem Sachverständigen geschehen.
  • Gewährhaftungsfristen notieren: In der Regel läuft die Gewährleistung nach vier Jahren aus.
Die Wohngebäudeversicherung ist für jeden Hausbesitzer elementar wichtig. Der Immobilienjournalist und Versicherungsjournalist Jörg Stroisch berichtet immer wieder über dieses Thema.
Die Wohngebäudeversicherung ist für jeden Hausbesitzer elementar wichtig. Der Immobilienjournalist und Versicherungsjournalist Jörg Stroisch berichtet immer wieder über dieses Thema. - Foto: Canva.com

Die beste Wohn­gebäude­versicherung

Feuer, Wasser und extremes Wetter können die tollsten Häuser ruinieren. Ohne Wohngebäudeversicherung wird es dann unangenehm. Viele Tarife unterscheiden sich auf den ersten Blick kaum – aber der Teufel liegt im Detail.

Eine Wohngebäudeversicherung – am besten mit Elementarschadenschutz – ist für Hausbesitzer sehr wichtig. Das wird mit jedem Hausbrand und mit jeder Naturkatastrophe klar: Die Schadensstatistik des Gesamtverbandes der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) ermittelte hier bereits 2020 mindestens 5,8 Milliarden Euro an Schadenssumme. Im Durchschnitt betrug der Schadensbetrag etwa 2.600 Euro, und das vor der verheerenden Flut- und Überschwemmungskatastrophe in Teilen von Nordrhein-Westfalens und Rheinland-Pfalz, die sich vom 14. auf den 15. Juli 2021 ereignete. Den Gesamtschaden alleine hierfür schätzt die Münchener Rückversicherung auf 33 Milliarden Euro.

Den kompletten Artikel über Wohngebäudeversicherungen können Sie direkt beim FAZ-Kaufkompass lesen.

Erstveröffentlichung des Artikels über Wohngebäudeversicherungen: 30.06.2023. Für den FAZ-Kaufkompass verfasst der Versicherungsjournalist Jörg Stroisch seit 2022 umfassende Berichte zu Versicherungsprodukten. Die Besonderheit: Die beschriebenen Versicherungstarife werden durch eine intensive Analyse der Versicherungsbedingungen getestet.

Ein Hausbau kann eine sehr schwere Geburt sein: ein Hörfunkbeitrag vom Immobilienjournalisten zu dem Thema.
Ein Hausbau kann eine sehr schwere Geburt sein: ein Hörfunkbeitrag vom Immobilienjournalisten zu dem Thema. - Foto: Canva.com

Tücken rund um den Hausbau umschiffen

Wer ein Haus bauen will, hat dafür in der zwei Möglichkeiten: Die individuelle Beauftragung über einen Architekten. Oder der Kauf von Grundstück und Haus über einen Bauträger. Beide Modelle haben ihre Vor- und Nachteile – immer ist eine gründliche Vorbereitung wichtig.

Dieser Hörfunkbeitrag wurde vom Immobilienjournalisten Jörg Stroisch im „Verbrauchertipp“ beim Deutschlandfunk im Jahr 2017 veröffentlicht.

Ein Hausbau dauert mindestens so lange, wie eine Schwangerschaft, sagt ein altes Sprichwort: Neun Monate muss man also vom ersten Spatenstich bis zur Fertigstellung des eigenen Hauses einplanen, eher mehr. Und für viele wird es dann eine echt schwere Geburt.

Dabei ist es auch eine Systemfrage: Soll das Haus komplett schlüsselfertig vom Bauträger gekauft werden? Oder doch ein individuell geplantes Architektenhaus sein? Raimund Stewen, Architekt und Baubegleiter vom Verband Privater Bauherren, beschreibt, was die Tücken beim Bauträger-Haus sind:

„Ich bin Käufer. Und Rechte habe ich eigentlich nicht als zu viele. Der Bauträger baut das Haus. Und das Recht der Abnahme, das liegt bei mir. Das ist das größte Recht was es in dem Spiel eigentlich gibt.“

Beim Bauträgermodell kein Mitspracherecht

Sprich: Der Bauherr hat keine Mitspracherechte auf der Baustelle, darf den Handwerkern keine Anweisungen erteilen, keine Zwischenabnahmen durchführen. Er kauft also ein bisschen die Katze im Sack. Stewen rät dazu, einen unabhängigen Experten zurate zu ziehen, der auch die Baustelle besucht und Dinge protokolliert:

„Wir wissen, dass zum Beispiel, wenn man Estrich einbringt und noch Feuchtigkeit auf der Bodenplatte hat, dass dann langfristig im Estrich ein Problem entstehen kann. Das kann ein Bauberater sofort erkennen, aber ein Erwerber sieht das nicht.“

Rechtliche Relevanz haben diese Besuche nicht, Stewen macht aber immer wieder die Erfahrung, dass Bauträger dann solche Einwände ernst nehmen.

Diese Probleme hat der Bauherr beim Architektenmodell nicht. Er hat die Gewalt über alle Bereiche, der Architekt ist sein – verpflichtender – Begleiter bei der Planung und Umsetzung. Aber natürlich gibt es hier andere Tücken, beschreibt Angelika Proff, Architekten bei der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen:

„Dass Bauherren Fakten schaffen, bevor sie sich durch einen Architekten beraten lassen. Und ich würde so früh wie möglich einen Architekten mit reinnehmen, der nämlich genau diese Entscheidung auch mit begleitet. Schon früh eine Kostenschätzung hat und weiß, was kommt auf einen zu. Kann ich das finanzieren?“

Tücken bei der Grundstückswahl

Beispiel Grundstückskauf: Eine Hanglage ist anders zu bewerten, als ein ebenerdiges Grundstück, Abstandsflächen müssen eingehalten, manchmal auch ein Bodengutachten gemacht werden.

Wenn das von vorne herein klar ist, können auch die Möglichkeiten besser abgeschätzt werden – und die Kosten. Proff rät hier ohnehin zu strikter Disziplin:

„Viele Risiken bestehen darin, dass sich Bauherren über ihre Bedarfe nicht richtig bewusst sind und dann während des Bauens noch zusätzliche Bedarfe entstehen. Oder dann Materialien ausgewählt werden, die doch um einiges teurer sind, was Bodenbeläge angeht oder Keramik im Badezimmer.“

Proff rät, sich über solche Dinge schon in der Planungsphase Gedanken zu machen. Überhaupt die Zeit: Die Architektin hält nichts davon, diese zu knapp zu kalkulieren. Und eine gute Planung kostet nun mal viel Zeit.

Wer sich aber schon bei der Planung und vor der Unterschrift von einem guten Architekten oder Baubegleiter unterstützen lässt, für den dauert der Hausbau zwar neun Monate und mehr – er wird aber hoffentlich nicht zu einer schweren Geburt.

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Podcast: Wie Christian Petersen seine Füller-Liebe über Social Media auslebt (de)

Episode 20 / de / Wie engagiert man sich als Hobby auf den sozialen Medien? Christian Petersen liebt Schreibgeräte und ist dazu sehr aktiv. Eine neue Folge der Sonderserie Sozial Media im Podcast “Designed Innovation”. …

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Auf stroisch.eu biete ich die Seminarbuchung an!
Auf stroisch.eu biete ich die Seminarbuchung an! - Foto: canva.com/stroisch.com

Jetzt Design Thinking im Projektmanagement integrieren

Projektmanagement folgt einer Vielzahl von Regeln, die durch verschiedene Frameworks, wie etwa Prince2, PMI oder SCRUM vorgegeben sind. Doch manchmal ist es gut, wenn mit Kreativmethoden die alten Sichtweisen aufgebrochen werden – hierfür bietet sich Design Thinking als Methode an.

Anders, als viele andere Frameworks ist Design Thinking recht offen und flexibel – nicht zuletzt auch dadurch, dass es nicht die eine Schule gibt, die für sich den Anspruch erheben kann, hier der Maßstab aller Dinge zu sein. Das ist eine große Chance, denn dadurch lassen sich die Tools gut adaptieren auf eine Vielzahl von Anwendungsfälle – es ist sogar wünschenswert, das zu tun.

Auf der anderen Seite sorgt diese Flexibilität gerade auch bei Einsteigern für Unsicherheit: Was ist genau Design Thinking? Welche „Sprache“ sollte genutzt werden, damit man sich auch versteht? Wo ist die Abgrenzung zu agilen und klassischen Projektmanagementmethoden? Die Antwort ist hier nicht unbedingt einfach, denn es gibt auch hier nicht die eine richtige Vorgehensweise, viele Überschneidungen in andere agile Methoden, Lean Business Development oder auch Innovationsmanagement. Umso wichtiger ist es, sich überhaupt erstmal mit den Grundlagen zu beschäftigen: Was ist ein möglicher Prozess? Was sind ganz typische Mindset-Fragestellungen? Was sind bewährte und passende Tools?

Beispiel: Stakeholder-Management im Requirements Management

Eine übliche Herangehensweise im klassischen, aber teilweise auch im agilen Projektmanagement ist, sich über die Anforderungen ausführlich Gedanken zu machen, die eine Softwareentwicklung gewährleisten muss – unter dem Begriff „Requirements Management“ bekannt. Anforderungen sind aber das zentrale Thema von Design Thinking: Sie werden abgeleitet aus den tatsächlichen Bedürfnissen der Nutzer – „Stakeholder“ – mit einer Vielzahl unterschiedlicher Methoden.

Mit einer Vielzahl an Tools – bei denen verschiedene Ideation-Tools, die How-might-We- oder die Jobs-to-be-Done-Methode nur die Spitze des Eisbergs sind, lässt sich hier nutzbringend und vor allem sehr smart an diesen Fragestellungen arbeiten.

Gleiches gilt für die Fragen nach den Stakeholdern: Auch hier gibt es eine Vielzahl an gut umzusetzenden und kreativen Methoden, mit denen man diesen effizient auf die Spur kommen kann. Unterschiedliche Dimensionen und Attribute lassen sich sehr gut mit einer ganzen Fülle an Design-Thinking-Methoden erweitern. Es wird dadurch nicht etwa ein sinnfreier Blick über den Tellerrand angeboten, sondern ganz konkret integrierbare Anwendungsbeispiele – natürlich entsprechend für den eigenen Unternehmenszusammenhang und Anwendungsfall adaptiert. Denn es bringt überhaupt nichts, diese und andere Design-Thinking-Methoden von vorgefertigten Schablonen umzusetzen, sondern – zum Beispiel mit Begleitung eines erfahrenen Coaches -, diese zielgerichtet einzusetzen.

Beispiel: Prince2. PMI und andere Projektmanagementideen

Klassische Projektmanagementframeworks – oft auch als Wasserfall-Methoden bezeichnet – entwickeln einen Zielplan, bei dem von Anfang an feststeht, welches Ziel erreicht werden muss. Sie sind durch die neuen agilen Projektmanagementmethoden völlig zu Recht unter Druck geraten, weil sie in der Vergangenheit oft zu starr und unflexibel waren und zu kolossalen Fehlentwicklungen führten. Auf der anderen Seite sind ihre Vorzüge aber auch klar benennbar. Gerade bei an sich klaren Problem-Lösungs-Zusammenhängen können sie sehr effizient umgesetzt werden.

Dennoch: Auch hier bieten die stark adaptionsfähigen Tools und Methoden im Rahmen von Design Thinking eine Vielzahl von einfach zu integrierenden Möglichkeiten, dass „klassische“ Spektrum zu erweitern. Insbesondere – natürlich – die Ansätze, wirkliche Kundenerkenntnisse zu entwickeln, zum Beispiel mit Interviews und Beobachtungen, aber auch die schnelle, sehr kostengünstige Entwicklungen von einfachsten Prototypen – und deren Tests – sind eine echte Bereicherung für solche Prozesse, nicht nur am Anfang, sondern auch zwischendurch.

Beispiel: SCRUM in der tagtäglichen Praxis

Was für klassische Projektmanagementmethoden gilt, gilt für agile ebenso. Design Thinking versteht sich selbst als agiles Framework, setzt aber viel früher – und auch viel offener – verschiedene Tools ein, als zum Beispiel SCRUM. Kritiker halten SCRUM gerade auch für ein sehr unflexibles Framework, das ohnehin an die eigenen Unternehmenszusammenhänge dringend adaptiert werden muss und nur selten exakt entsprechend des SCRUM-Guides eingesetzt werden kann.

Schon hier bietet Design Thinking super Ansätze, um einzelne Prozessschritte und Tools wirklich zu reflektieren und so zu verwenden, wie sie im eigenen Unternehmenszusammenhang sinnvoll sind.

Jenseits dieser Meta-Ebene gibt es aber auch sehr viele sehr konkrete Unterstützungspunkte, nämlich immer dann, wenn es um den Blick auf den Stakeholder – insbesondere auch der Endnutzer – geht. Wie nun der Endnutzer ganz konkret und praktikabel in die Entwicklung integriert werden soll, bleibt nämlich bei SCRUM relativ offen. Design Thinking bietet hier viele Ansätze, etwa durch die verschiedenen Methoden der Observe-Phase – Interview, Beobachtung und Experiment.

So können beispielsweise die User-Stories durch Elemente von Empathy-Maps und Personas, aber auch durch eine gezielte Erhebung von unterschiedlichen Bedürfnisebenen etwa mithilfe der Jobs-to-be-Done-Methode deutlich bereichert werden. Sprich: Es wird einfach allen Teammitgliedern deutlicher, worauf der Fokus der Entwicklung liegen sollte.

2-Tage-Seminar zum Thema Design Thinking im Projektmanagement

Zusammenfassend: Es ist sehr nützlich, Design Thinking kennenzulernen, gerade, wenn man als Unternehmen einen Transformationsprozess anstrebt, aber auch dann, wenn man einfach bestehende Projektmanagementansätze gezielt um neue Tools und Ideen erweitern will.

Ziel des angebotenen Seminar „Agiles Design Thinking im Projektmanagement“ ist es, hier eine große Anzahl an Tools kennenzulernen und deren konkreten Einsatz zu diskutieren. Natürlich wird auch die Idee und der Prozess hinter Design Thinking vorgestellt.

Ich biete das Seminar in bewährter Zusammenarbeit mit TCB Michael Baumann, einen seit Jahren sehr etablierten Trainer für eine Vielzahl an Unternehmen, an. Dort kann das Seminar auch direkt gebucht werden. Es dauert 2 Tage und bietet einen Einstieg in den Prozess von Design Thinking und eine Vielzahl an Tools, die sich ohne Probleme in klassisches Projektmanagement integrieren lassen.

Es gibt offen buchbare Termine; es können aber auch Inhouse-Schulungen gerne gebucht werden.