Das Haus brennt lichterloh, der Einbrecher verwüstet die Eigentumswohnung oder der Starkregen überflutet unerwartet das eigene Haus: Das kann für Eigenheimbesitzer richtig teuer werden. Gegen den finanziellen Schaden schützen unterschiedliche Versicherungen.
Jedes Jahr im Herbst oder im Frühjahr drohen mittlerweile die gleichen Bilder: Ein kleines Rinnsal wird zu einem reißenden Fluss und verwüstet ganze Straßenzüge. Es ist gut, wenn dann eine Versicherung zahlt. Doch das ist nicht immer der Fall, beschreibt Elke Weidenbach, Expertin bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen:
„Das Problem ist, Versicherungsschutz im Elementarschadensbereich zu bekommen, zumindest in einigen Gebieten. Hier gibt es ein Zonierungssystem, das die Versicherer geschaffen haben. Je wahrscheinlicher zukünftig ein Schaden ist, desto schwieriger ist es, den Versicherungsschutz zu bekommen.“
Ob also etwa Überschwemmungsschäden, Schneedruck oder Starkregen versichert werden, hängt davon ab, wo sich das Haus befindet. Aber unabhängig davon: Die Wohngebäudeversicherung inklusive Elementarschadensversicherung ist eine der wirklich wichtigen Versicherungen, die alle Hausbesitzer abschließen sollten. Hier sollte auf jeden Fall das Feuerrisiko abgesichert werden, zusätzlich auch noch mindestens Sturm- und Leitungswasserschäden.
Allerdings sollten nicht nur Schäden am Haus abgesichert werden, sondern auch Schäden, die durch das Haus verursacht werden. Auch hier gibt es Schutz, sagt Weidenbach:
„Die private Haftpflichtversicherung ist im Grunde für jeden wichtig, egal, was er macht. Bei der privaten Haftpflichtversicherung sagen wir, es sollten mindestens fünf Millionen, besser mehr, als Versicherungssumme vorliegen.“
Bei selbst bewohnten Immobilien sind durch die Privathaftpflicht solche Schäden abgedeckt, eine separate Versicherung ist unnötig.
Bleibt noch der Hausrat, also alles, was sich aus einer Immobilie heraustragen lässt. Auch hier ist eine Versicherung oft sinnvoll, erklärt Bianca Boss vom Bund der Versicherten:
„Der Hausrat kann ja im Laufe der Jahre eine bestimmte hohe Summe erreichen. Und dann muss man sich überlegen: Lohnt sich für mich eine Hausratversicherung? Also, genauso, wie in der Wohngebäudeversicherung würde ich auch bei der Hausratversicherung darauf achten, dass die Klausel bezüglich der groben Fahrlässigkeit vereinbart wird.“
Grob fahrlässig ist es zum Beispiel schon, wenn unbedacht der Herd in der Wohnung an bleibt.
Es gibt noch einen Unterschied zwischen dem selbst bewohnten Haus und der Eigentumswohnung. Denn bei Eigentumsgemeinschaften müssen die einzelnen Wohneigentümern sich nur um die Hausratversicherung selbst kümmern. Den Rest regelt die Gemeinschaft, oft vertreten durch die Hausverwaltung. Aber hier ist Kontrolle trotzdem sinnvoll, rät Boss:
„Dass ich dem mal auf die Finger schaue und sage: Mensch, schicke mir doch mal irgendwie die Unterlagen zu. In der Regel hat man ja auch mal Versammlungen, wo man das Thema diskutieren kann. Und wo man vielleicht besseren Versicherungsschutz bekommen kann zu günstigeren Beiträgen. Also, es lässt sich da ja auch immer noch etwas sparen.“
Wer sich unsicher ist, welcher Tarif passt, der kann sich zum Beispiel aktuelle Tests bei der Stiftung Warentest besorgen. Und natürlich hilft auch eine nach Möglichkeit provisionsunabhängige Beratung, zum Beispiel bei den Verbraucherzentralen, dem Bund der Versicherten oder bei behördlich zugelassenen Versicherungsberatern.