Vintage old red quill pen with inkwell on wooden table front gradient mint green wall background. Retro style filtered photo - Foto: iStock.com/BrAt_PiKaChU

Besonderes Schreibgefühl mit dem Füller

Die eigene Hand, der individuelle Druck auf das Papier, aber auch die Feder bestimmen über das Schreibgefühl: Der Füller ist ein sehr individuelles Schreibgerät, auch, was seinen Preis und sein Design angehen. Es gibt ihn für Schulkinder und für gestandene Erwachsene. Jörg Stroisch geht im heutigen Verbrauchertipp der Frage nach, ob wir überhaupt noch einen Füller benötigen – und worauf man bei der Auswahl achten sollte.

Die eigene Hand, der individuelle Druck auf das Papier, aber auch die Feder bestimmen über das Schreibgefühl: Der Füller ist ein sehr individuelles Schreibgerät, auch, was seinen Preis und sein Design angehen. Es gibt ihn für Schulkinder und für gestandene Erwachsene. Jörg Stroisch geht im heutigen Verbrauchertipp der Frage nach, ob wir überhaupt noch einen Füller benötigen – und worauf man bei der Auswahl achten sollte.

Mit einer Feder an der Spitze und einem ausgeklügelten System aus Behälter und Kanälen, damit die Tinte gleichmäßig fließt: Vor 130 Jahren wurde für den Füller erstmalig ein Patent angemeldet.  Heute lernen noch viele Schulkinder das Schreiben mit dem Füller, beschreibt Simone Bahrs vom Hersteller Pelikan: „Ja, der Füller ist wichtig für das Handschreiben, um einfach die Feinmotorik zu schulen. Und die Kinder dann sehr, sehr stolz sind, wenn sie dann endlich soweit sind und mit einem Füller schreiben können. Und dann so zu schreiben, dass auch nichts verschmiert.“

Schüler müssen lange Aufsätze mit dem Füller schreiben. Und das fordert die Kinderhand – und stellt damit besondere Anforderung auch an das Material, beschreibt Bahrs: „Zum einen muss dieser natürlich sehr robust sein, dass er möglichst auch über die Schulzeit das begleitet. Ganz wichtig ist die ergonomische Griffzone, das heißt, dass ich mit dem Füller lange schreiben kann, ohne groß Druck auszuüben.“

Nah an die Feder heran sollte der Schüler mit den Fingern und der Füller sollte ein ausreichend großes Griffstück mit einer Gummierung haben, auch Mulden sind hilfreich: Dann klappt auch das ermüdungsfreie Schreiben.

Erwachsene hingegen verwenden Füller häufig für Unterschriften oder für sehr persönliche Grüße. Besonders teuer sind Goldfedern, die weicher schreiben, als die günstigeren Stahlfedern. Sehr aufwändig gestaltete Füller können so mehrere tausend Euro kosten. Notwendig ist das allerdings nicht, sagt Stefan Wallrafen. Er sammelt seit Jahrzehnten Füller und betreibt auch eine kleine Reparaturwerkstatt in Köln: „Sagen wir mal,100 bis 150 Euro ist ungefähr der Einstandspreis, wo es anfängt. Und eigentlich kann man dann bei 350 wieder aufhören. Denn danach wird es nicht besser, danach wird höchstens das Teil größer und die Oberfläche etwas aufwendiger verziert, aber das hat mit der Schreibqualität nichts mehr zu tun.“

Vor dem Kauf sollte der Füller getestet werden. Es gibt keine pauschale Empfehlung, welcher Füller für welche Hand gut passt. Wallrafen rät: „Das Teil nehmen, befüllt nehmen, am besten das Papier mitnehmen, das man nehmen will, und sich nicht irgendein Papier vorlegen lassen, denn die sind alle superglatt, hoch verleimt und eigentlich nicht realitätsgetreu. Und dann mit dem eigenen Papier eben hingehen und ausgiebig Probe schreiben.“

Das ist wichtig, da das Schreiben mit dem Füller ist eine sehr persönliche Angelegenheit ist. Der Füller sollte einerseits gut in der Hand liegen, nicht zu schwer sein. Anderseits sollte die Feder völlig kratzfrei über das Papier gleiten.

Ein solcher Test ist in guten Schreibwarenläden eine Selbstverständlichkeit, erklärt Wallrafen: „Ein Laden, der das nicht anbietet, den sollte man eben schlagartig wieder verlassen, weil da ist der Service eben nicht so, wie er sein sollte.“

Wer noch einen alten Füller mit Goldfeder irgendwo auf dem Speicher findet, sollte ihn nicht wegschmeißen. Es ist nämlich ein Irrglaube, dass Füller nur für eine Hand geeignet sind, sagt Experte Wallrafen. Sie dürfen nur nicht ständig den Besitzer wechseln. Eventuell muss die Feder etwas nachgeschliffen und dann ausgiebig eingeschrieben werden. Dann aber passt der Füller auch wieder ein Leben lang – und verleiht persönlichen Grüßen eine ganz besondere Note.