Immer mehr Urlauber wollen auch in fernen Ländern nicht mehr auf den Check der E-Mails oder auf den Status ihrer Facebook-Seite verzichten. Allerdings funktionieren die Tarife anders und auch die Sicherheit sollte beachtet werden.
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So richtig entspannt ist für viele der Urlaub nur noch, wenn sie mitbekommen, was in der Welt passiert. Und das ist dank Smartphone oder Laptop auch kein Problem mehr. Allerdings: Spannend kann es werden, wenn es um die Kosten geht, sagt Thomas Bradler, Jurist bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen:
„Also man muss ganz klar sagen, dass das Telefonieren und Surfen im Ausland oft teurer ist als im Inland. Darauf muss ich achten und dann eben auch schauen, wenn ich viel surfen möchte, dass ich da dann eben nicht in die Kostenfalle gerate, sprich mir einen ordentlichen Tarife suchen, der das dann auch abdeckt.“
Da gibt es für den Kunden eine wichtige Unterscheidung: Hält er sich im EU-Ausland auf oder im Nicht-EU-Ausland? Denn innerhalb der EU ist vieles reguliert. Das erläutert Jürgen Grützner, Geschäftsführer des Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM):
„Bis zum Juli kosten die Megabits noch 70 Cent, danach sinkt der Preis auf 45 Cent und im nächsten Sommer werden dann nur noch 20 Cent fällig sein. Das ist das erste positive. Und das zweite ist, sie können einen Kostendeckel für den Datenverkehr einrichten, der liegt bei knapp 60 Euro.“
Zumindest im EU-Ausland droht damit nicht mehr die große Kostenfalle. Aber: Viele beliebte Urlaubsländer gehören nicht zur EU, so zum Beispiel die Türkei, die Schweiz oder die USA. Eine Alternative kann es hier sein, vor Ort Prepaid-Karten zu kaufen. Jürgen Grützner rät aus eigener Erfahrung zur Vorsicht:
„Insbesondere in den USA gibt es hier eine recht ausgeprägt, ja muss man sagen historische Entwicklung, die hier mit vielen Verbrauchern, die aus dem Ausland kommt und die Unkenntnis der Kunden ausnutzt.“
Beim Kauf einer Prepaid-Karte ist es ohnehin wichtig, das richtige Handy zu haben. Das darf nicht per Simlock für andere Anbieter gesperrt sein. Solche Sperren sind vor allem bei Modellen verbreitet, die mit einer Prepaid-Karte verkauft werden.
Prepaid-Angebote kann man auch schon in Deutschland erwerben. So spezialisieren sich manche Anbieter zum Beispiel auf ein Urlaubsland wie die Türkei und bieten hier sehr günstige Pauschaltarife an. Andere rechnen als Zeit- oder Dateneinheit ab.
Und auch beim inbegriffenen Datenvolumen oder dem Zeitpunkt, ab dem das High-Speed-Internet gedrosselt wird, unterscheiden sich die Tarife stark. Ein echtes Wirrwar also.
Telekommunikationswebsites wie teltarif.de oder billiger-telefonieren.de erleichtern den Vergleich verschiedener Angebote. Und auch das googlen beispielsweise nach „Türkei Internetflat“ kann nicht schaden.
Vor Ort gibt es aber womöglich noch eine andere interessante Alternative, sagt Thomas Bradler:
„Man kann natürlich auch einfach das W-LAN des Hotels nutzen, das ist manchmal sogar kostenfrei. Man muss da allerdings aufpassen, dass man keine sensiblen Daten eingibt, das heißt Online-Banking über ein fremdes W-LAN-Netz bietet sich nicht an, einfach weil es sein kann, dass dort Software installiert ist, die die Daten ausspäht. Oder ich habe vergessen mich auszuloggen oder wie auch immer.“
Zur Information:
Jörg Stroisch arbeitet für den Deutschlandfunk regelmäßig als Autor von Hörfunkbeiträgen sowie als Onlineredakteur in der Onlineredaktion.
<< Ein Beitrag für die DLF-Sendung „Verbrauchertipp“ >>